Orion I und II - KZ-Außenlager in der Nähe der Festung Königstein

Magdalenenburg

Vorträge, Projektvorstellung & Exkursion zur Erschließung von Stätten der NS-Zwangsarbeit in unmittelbarer Nähe der Festung Königstein für die regionale Erinnerungsarbeit.

Partizipative Erschließung von Stätten von NS­ Zwangsarbeit in Sachsen

Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten, die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG) und die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen und der Festung Königstein gGmbH laden zum 2. Vernetzungstreffen ein.

Nach dem regen Austausch auf dem Vernetzungsworkshop in Leipzig im vergangenen November wird es in diesem Jahr ein Vernetzungstreffen auf der Festung Königstein mit anschließender Exkursion in das umliegende Gelände geben.

Veranstaltungsort:
Festung Königstein | Vortragssaal in der Magdalenenburg (2.OG)

Anmeldungen bitte bis 11.09.2023 per E-Mail: veranstaltungen@stsg.de

Flyer als PDF-Datei herunterladen

Programm

10:00 Uhr

Ankommen

10:30 Uhr

Begrüßung
André Thieme
(Geschäftsführer der Festung Königstein gGmbH)

 

Grußwort
Sächsisches Staatsministerium für Kultur und
Tourismus, angefragt

 

Einführung
Isabel Panek (sLAG)
Josephine Ulbricht (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig)

11:00 Uhr

Impulsvortrag:
Sven Gerstner-Nitschke (AKuBiZ e.V.)
Vorstellung der Karte gedenkplaetze.info

 

Kommentar I
Michael Strobel (Landesamt für Archäologie Sachsen)
Stand der Erfassung von Lagern und Stätten der NS-Zwangsarbeit im Raum Pirna – Bad Schandau

 

Kommentar II
N.N. (Nationalparkverwaltung)

12:30 Uhr

Mittagspause

13:15 Uhr

Projektvorstellung
Anke Binnewerg und Carola Ilian
Das Kriegsende im Tharandter Wald.
Ein Mitmach-Raum-Tagebuch

14:00 Uhr

Abschlussrunde

14:30 Uhr

Exkursion ins Gelände

16:30 Uhr

geplantes Veranstaltungsende

Aufarbeitung von NS-Zwangsarbeit und KZ-Außenlagern in der Sächischen Schweiz

Der geographische Raum zwischen Pirna und Bad Schandau bildete in den Jahren 1944/45 ein Schwerpunktgebiet der Untertageverlagerung der Treibstoffindustrie. Damit verbunden war der massive Einsatz von Zwangsarbeiter:innen. Der Bau von Industrieanlagen und Stollen forderte hunderte von Todesopfern. Die Lager und Baustellen bildeten eine Topographie der NS-Zwangsarbeit, deren Überreste noch heute sichtbar sind. Im öffentlichen Bewusstsein ist diese jedoch kaum verankert. Dabei stellt das Vorhandensein dieser baulichen Relikte in Teilen des Nationalparks „Sächsische Schweiz“ Akteure in der Region vor Herausforderungen und gleichzeitig bieten sie interessante Möglichkeiten für die Bildungsarbeit vor Ort.

Anhand der Vorstellung von zwei Projekten und einer Exkursion sollen in diesem Jahr Perspektiven entwickelt werden, wie Stätten der NS-Zwangsarbeit dokumentiert, erhalten und für eine regionale Erinnerungsarbeit erschlossen werden können. Dabei sollen besonders folgende Fragen diskutiert werden: Welche Akteure (Naturschutz, Forst, Nationalparkverwaltung, Landkreis, Kommunen, Eigentümer etc.) werden von der Erschließung berührt? Wie kann ein möglichst breiter Beteiligungsprozess unter Einbindung dieser Akteure gelingen und für die Erinnerungs- bzw. Bildungsarbeit dauerhaft nutzbar gestaltet werden? Welche Chancen bietet eine partizipative und vernetzte „Erinnerungslandschaft“? Und wie kann mit baulichen Überresten auch im Hinblick auf die Belange von Naturschutz umgegangen werden?

Die Exkursion wird am Nachmittag zu den ehemaligen KZ-Außenlagern Orion I und II führen. Während das Lager „Orion I“ am Fuß der Festung Königstein im Bereich des heutigen Parkhauses liegt, sind vom Lager „Orion II“ im Wald noch nennenswerte bauliche Spuren erhalten. Anhand von kartographischen und historischen Unterlagen werden diese Relikte im Gelände lokalisiert und erläutert. Von diesem Lager mussten die Häftlinge einen mindestens 4 km langen Fußweg (einfache Strecke) bis zu den Stollenbaustellen an den Sandsteinbrüchen in der Kirchleite zurücklegen. Optional kann im Anschluss an die Exkursion gemeinsam der Stollen in der Kirchleite aufgesucht werden.

Festung Königstein gGmbH
01824 Königstein

Telefon: +49 (0)35021 64 607
info@festung-koenigstein.de

Öffnungszeiten

April - Oktober 9 - 18 Uhr
November - März 9 - 17 Uhr
Letzter Einlass 1 Stunde vor Schließung