Sonderausstellung 2019

Der Jugendwerkhof auf dem Königstein, 1949-1955

5. April - 3. November 2019
Magdalenenburg, 2. OG

Von 1949 bis 1955 war auf der Festung Königstein ein Jugendwerkhof untergebracht. Hier sollten schwer erziehbare und straffällig gewordene Jugendliche zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ erzogen werden. Siebzig Jahre nach der Gründung dieser „Umerziehungseinrichtung“ erinnerte eine Ausstellung auf der Festung Königstein an diese Zeit.

Installationen, Fotos, Dokumente und Objekte konfrontierten den Besucher mit dem damaligen Alltag der Jugendlichen auf dem Königstein. Medienstationen mit Berichten von Zeitzeugen ermöglichten einen persönlichen Zugang.

Die Ausstellung geht der Frage nach, warum es Jugendwerkhöfe in der DDR gegeben hat und warum gerade auf dem Königstein.
Mit der Einrichtung von Jugendwerkhöfen sollten elternlose und verwahrloste Jugendliche die Chance bekommen, eine Berufsausbildung zu absolvieren und danach ein "geordnetes Leben" zu führen. Nach einer eher experimentellen Anfangszeit orientierte sich die Heimleitung in den 50er Jahren, wie in vielen Jugendwerkhöfen der DDR, an der Kollektiverziehung des sowjetischen Pädagogen Makarenko. Sowohl Arbeit als auch Freizeit waren straff durchorganisiert.

Auf Druck der Öffentlichkeit wurde der Jugendwerkhof im Frühjahr 1955 geschlossen und die Festung Königstein zum Museum erklärt. Die Insassen wurden teils entlassen und teils auf andere Werkhöfe verteilt.

Mit freundlicher Unterstützung des Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur