Sonderausstellung 2021

Viel früher als gedacht! Der Königstein in der Bronzezeit

2. Juni bis 31. Oktober 2021, 10 – 18 Uhr
Magdalenenburg, 2. OG

Im April 2016 machten Archäologen auf dem Plateau des Königsteins einen Fund, welcher dafür sorgen sollte, dass die früheste Geschichte des Tafelberges umgeschrieben werden musste:
Bei Tiefbauarbeiten schnitt ein Bagger eine unberührte Abfallgrube an, die mit 55 Scherben gefüllt war. Die auf den ersten Blick unscheinbare Entdeckung erwies sich für die Wissenschaft als spektakulär: Die Scherben stammen aus der Spätbronzezeit und sind etwa 3.000 Jahre alt. Damit ist eindeutig der Beweis dafür erbracht, dass Menschen bereits in dieser vorgeschichtlichen Zeit auf dem Königstein siedelten – mehr als 2000 Jahre vor seiner ersten urkundlichen Erwähnung!

Dieser Fund war Anlass für die Sonderausstellung
"Viel früher als gedacht! Der Königstein in der Bronzezeit"
.
Aus dieser längst vergangenen Epoche gibt es keinerlei schriftliche Überlieferung. Deshalb ist es die Archäologie, die Licht in diesen so unglaublich weit zurückliegenden Zeitabschnitt bringt. Anhand zahlreicher bronzezeitlicher Objekte zeigte die Ausstellung, welcher Kultur der Scherbenfund vom Königstein zuzuordnen ist und was über die Menschen bekannt ist, die in dieser Zeit lebten.

Höhepunkte der Ausstellung:

  • Archäologischer Sensationsfund vom Königstein
    Bronzezeitliche Zeugnisse menschlichen Daseins ließen sich bisher im zerklüfteten Felsengebiet der Sächsischen Schweiz nur vereinzelt finden. Bis ins Mittelalter war das Gebiet zwischen der Dresdner Elbtalweitung und dem Böhmischen Becken vor allem ein Durchgangsraum. Bekannt war bisher, dass sich in Nachbarschaft zum Königstein, am Pfaffenstein, schon vor mehr als 3.000 Jahren ein befestigter Platz befand.
    Umso mehr sorgte der Fund vom Königstein mit 55 Scherben für eine wissenschaftliche Sensation. Die Ausstellung zeigte diesen Fund und weitere bronzezeitliche Spuren aus der umliegenden Region.
Blick auf die Tafelberge der Sächsisch-Böhmischen Schweiz in Richtung Böhmen
Blick auf die Tafelberge der Sächsisch-Böhmischen Schweiz in Richtung Böhmen
Bronzezeitliche Funde sind von Lilienstein, Pfaffenstein und Königstein bekannt.
© Festung Königstein | Foto: Matthias Hultsch
  • Keramik - Schmuck – Werkzeuge – Waffen
    Weiterhin waren spätbronzezeitliche Funde aus dem Dresdner Elbtal zu sehen. Sie veranschaulichten das Leben der damaligen Menschen im Hinblick auf Hausbau, Handwerk, Ernährung, Schmuck, aber auch im Hinblick auf kriegerische Aktivitäten und das Bestattungsritual.

Faszination Bronze

An den originalen Exponaten aus Bronze hat sich eine grün-matte Patina gebildet. Um den ursprünglichen goldenen Glanz der Bronze sichtbar machen wurden, stellten Experimentalarchäologen für die Ausstellung Gegenstände mit bronzezeitlichen Mitteln und Methoden her.

In einem Dokumentationsfilm (hier: Kurzversion) ist die Herstellung eines Bronzebeils von der Erzverhüttung bis zum Guss zu sehen. Der komplette Film wurde in der Ausstellung gezeigt.