Bronzezeitliche Scherben belegen erste menschliche Aktivitäten auf dem Königstein.
Im Jahr 2021 war diesem Thema eine Sonderausstellung gewidmet: "Viel früher als gedacht – Der Königstein in der Bronzezeit"
Ausstellungsbroschüre
800 Jahre Burg und Festung Königstein
Bronzezeitliche Scherben belegen erste menschliche Aktivitäten auf dem Königstein.
Im Jahr 2021 war diesem Thema eine Sonderausstellung gewidmet: "Viel früher als gedacht – Der Königstein in der Bronzezeit"
Ausstellungsbroschüre
In einer Urkunde König Wenzels I. von Böhmen wird ein "Burggraf Gebhard vom Stein" genannt und damit ist vermutlich der Königstein gemeint. Das Gebiet gehört damals zum böhmischen Königreich.
Erste vollständige Bezeichnung "Königstein" in der Oberlausitzer Grenzurkunde, die Wenzel I. "in lapide regis" (lat.: auf dem Stein des Königs) siegelt.
Kaiser Karl IV. hält sich auf der Königsteiner Burg auf, die fortan "Kaiserburg" heißt.
Während der Dohnaischen Fehde - einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem Markgraf von Meißen und den Burggrafen von Dohna - gelangt der Königstein in den Besitz der Wettiner (sächsisches Herrschergeschlecht).
Mit dem Vertrag zu Eger gelangt der Königstein dauerhaft an Sachsen.
Zwölf Cölestinermönche und ein Prior beziehen das von Herzog Georg dem Bärtigen gegründete "Kloster des Lobes der Wunder Mariae" auf dem Königstein, das bis 1524 besteht.
Im Jahr 2016 war diesem Thema eine Sonderausstellung gewidmet: "Mönche auf dem Königstein"
Broschüre zur Ausstellung
Blogbeitrag im Festungstagebuch
Die Treppe zum ehemaligen Kloster
Kurfürst August von Sachsen (1526-1586) trägt sich mit dem Gedanken, den Königstein zu einer Festung auszubauen. Die wichtigste Vorrausetzung dafür ist eine ständige Wasserquelle. Deshalb wird unter Leitung des Freiberger Bergmeisters Martin Planer der mit 152,5 Metern zweittiefste historische Brunnen in Deutschland abgeteuft.
Der erste Staatsgefangene, Dr. Martin Mirus, wird auf den Königstein gebracht.
Bis 1922 ist der Königstein das wichtigste Staatsgefängnis Sachsens. Mehr als 1.000 Namen umfasst die Gefangenenliste.
Kurfürst Christian I. befiehlt den Ausbau der Burg zur Landesfestung. Bis 1594 entstehen u. a. das Torhaus, die Streichwehr, die Alte Kaserne, die Christiansburg (Friedrichsburg) und das Alte Zeughaus.
In den folgenden Jahrhunderten werden die Verteidigungsanlagen immer wieder um- und ausgebaut, sodass es kein Feind wagt, die Festung anzugreifen. Auf Grund der militärischen Uneinnehmbarkeit suchen die sächsischen Landesherren in unruhigen Zeiten hier Zuflucht und bewahren hier Kunstschätze und den Staatsschatz auf.
Hinrichtung des Festungskommandanten Wolf Friedrich Beon wegen Veruntreuung von Festungsgütern und Abholzen des Festungswaldes
Wegen seiner landschaftlich reizvollen Lage ist der Königstein auch beliebtes Ausflugsziel des Hofes und Veranstaltungsort für zahlreiche Feste. So erfolgt in Anwesenheit des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen die festliche Einweihung der renovierten Johann-Georgen-Burg. Dieser lässt mit der Magdalenenburg und dem Johannissaal weitere repräsentative Gebäude auf dem Königstein errichten.
Die Schweden fallen in Sachsen ein. Sie ziehen am Königstein vorbei und stecken die Stadt Königstein in Brand.
Militärhistorisches Spektakel mit fiktiver Eroberung:
Die Schweden erobern den Königstein
Der Page Heinrich von Grunau, soll sich nach einer Feierlichkeit des Hofes berauscht auf einem äußeren Sims der Friedrichsburg über einer 40 Meter abfallenden Wand schlafen gelegt haben. Zur Belustigung der Hofgesellschaft weckte man ihn am Morgen mit Pauken und Trompeten.
"Das Pagenbett auf der Festung Königstein":
Lied in der Mediathek anhören
Erster Besuch des russischen Zaren.
1712 besucht er die Festung zum zweiten Mal. Die sächsischen Herrscher reisten oft mit hohen Gästen zu Vergnügungen auf die Festung Königstein.
Im Jahr 2020 war diesem Thema eine Sonderausstellung gewidmet: "Hohe Gäste auf Sachsens schönster Feste"
Ausstellungsbroschüre
Der spätere Miterfinder des europäischen Porzellans Johann Friedrich Böttger kommt auf Befehl August des Starken zum 2. Mal auf den Königstein Sicherheitshaft. Bereits im Jahr 1702 war er hier für 3 Monate gefangen.
Auf Wunsch Augusts des Starken stellt man das größte Königsteiner Weinfass (238.600 Liter) fertig, das bis 1819 im Keller der Magdalenenburg stand. Damals und bis heute war es das größte wirklich randvoll gefüllte Weinfass in Europa. Nach dem Abriss wurde nie wieder bei einem Fass eine solche Füllmenge erreicht.
Heute im Riesenfasskeller:
Ein moderner Fass-Nachbau - eine multimediale künstlerische Installation
Vorläufiger Abschluss des Festungsausbaus unter Kurfürst Friedrich August II. Man begann damit, das Vorgelände der Festung militärisch zu verstärken. Mit den zahlreichen neu entstanden Kasernen, Pulvermagazinen und dem nun endlich bombenfesten Brunnenhaus erreicht der Königstein seinen größten Ausbauzustand.
Die sächsische Armee wird auf der Liliensteiner Ebenheit gefangen genommen. Der Kurfürst und sein Hofstaat hatte sich auf dem Königstein in Sicherheit gebracht und musste der Niederlage seines Heeres zusehen. Danach wird die Festung für neutral erklärt.
Sachsen tritt dem Rheinbund bei, ein unter der Vorherrschaft Napoleons gegründeter Verbund deutscher Staaten. Der Königstein wird damit Rheinbundfestung.
Napoleon inspiziert den Königstein und die Festung wird ein wichtiger Bestandteil für seine weiteren strategischen Planungen.
Festungstagebuch:
Chronikeintrag zum Napoleonbesuch
am 20. Juni 1813
Der Königstein ist nun die einzige in sächsischem Besitz verbliebene Festung und wird deshalb durch den Ausbau einiger Gebäude verstärkt.
Der Schornsteinfegergeselle Sebastian Abratzky ersteigt den Königstein barfuss durch einen Felsspalt kletternd. Die bis dahin einzige „Eroberung“ der Festung endete für ihn mit mehreren Tagen Arrest.
Festungstagebuch:
Die Geschichte der Ersteigung –
erzählt vom Helden höchstpersönlich
Während des Maiaufstandes in Dresden dient der Königstein erneut als Zufluchtsort für die sächsische Königsfamilie. Nach der Niederschlagung des Aufstandes kommen die verhafteten Revolutionäre ins hiesige Staatsgefängnis.
Vom Königstein wird letztmalig in seiner Geschichte mit einer Kanone auf eine feindliche preußische Patrouille geschossen.
Nach dem Krieg erhält der Königstein das erste und einzige Mal eine fremde Besatzung, einen preußischen Kommandanten und eine preußische Infanteriebesatzung.
Auf dem Königstein wird erstmals in seiner Geschichte ein Lager für französische Kriegsgefangene eingerichtet. Die einfachen Soldaten müssen die Erde für den Bau der neuen Batteriewälle auf die Festung bringen.
Der Königstein wird als einzige sächsische Anlage in das neue Reichsfestungssystem eingegliedert und deshalb letztmalig in seiner Geschichte intensiv, und diesmal vor allem unterirdisch, zu einem Sperrfort ausgebaut.
Der berühmte deutsche Sozialdemokrat August Bebel wird für 3 Wochen als Staatsgefangener auf den Königstein gebracht.
Der deutsche Reichstag streicht die Kommandantenstelle aus dem Militäretat und hebt damit den Festungsstatus für den Königstein auf.
Der Königstein wird zum zweiten Mal Kriegsgefangenenlager, diesmal für russische sowie französische Offiziere und Generäle.
Im Friedenslazarett wird ein Kurlazarett der Reichswehr eingerichtet.
Der letzte Staatsgefangene wird am 3. Juni entlassen. Er saß 10 Tage wegen "Zweikampfs mit tödlichen Waffen" ein.
Die Festung wird zum dritten Mal Kriegsgefangenenlager zunächst für polnische, später für französische Offiziere und Generäle.
Henri Giraud gelingt als einzigem französischen General im Zweiten Weltkrieg die Flucht aus dem Offiziersgefangenenlager in die neutrale Schweiz.
Festungstagebuch: "Flucht vom Königstein"
Die Besatzung übergibt das Kommando den französischen Kriegsgefangenen. Später wird das Gefangenenlager von einer amerikanischen Sondereinheit evakuiert und die Festung von der Roten Armee besetzt, die auf dem Königstein ein Lazarett einrichtet.
Der Königstein dient als Jugendwerkhof, in dem politisch unbequeme Jugendliche und solche, die infolge der Kriegswirren straffällig geworden sind, erzogen und ausgebildet werden.
Im Jahr 2019 war diesem Thema eine Sonderausstellung gewidmet:
"Jugendwerkhof Königstein 1949 - 1955"
Mit der Gründung des Museums Festung Königstein wird die 9,5 Hektar große Anlage der Öffentlichkeit als militärhistorisches Freilichtmuseum zugänglich gemacht.
Auf der Festung werden erstmals gleichzeitig in fünf Gebäuden Ausstellungen gezeigt.
Die Festung Königstein geht in das Eigentum des Freistaates Sachsen über und wird Staatlicher Schlossbetrieb. Eine umfangreiche Nutzungskonzeption wird erarbeitet.
Auf der Grundlage der Nutzungskonzeption beginnen umfangreiche Baumaßnahmen zur Be- und Entwässerung der Festung. Es folgt die Komplettsanierung zahlreicher Gebäude, wie zum Beispiel der Kaserne und der Friedrichsburg.
Im Zuge der Brunnensanierung werden 160.000 Liter Wasser ausgepumpt und erstmals seit 1569 stehen wieder Menschen auf der 152,5 Meter tiefen Brunnensohle.
Die Festung wird aus dem Verbund Staatlicher Schlossbetriebe herausgelöst und eine eigenständige Betriebsgesellschaft mbH des Freistaates Sachsen.
Die Betriebs-GmbH wird in eine gemeinnützige GmbH (gGmbH) umgewandelt.
Bei der Fortsetzung der Sanierungsarbeiten wird unter anderem der Panoramalift gebaut und das Erlebnisrestaurant „In den Kasematten“ eingerichtet.
Eröffnung der ersten Dauerausstellung zur Geschichte des Königstein „In Lapide Regis“ in den zuvor komplett sanierten Räumen des Torhauses und der Streichwehr.