Ausstellungen in der Georgenburg

Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen und Magdalena Sibylla zurück auf der Festung Königstein

Die neue Ausstellung zur Renaissancezeit zeigt die prachtvolle Nachbildung eines Kurfürstenpaares. Als Vorlage diente ein Gemälde, das Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656) mit seiner Gemahlin Magdalena Sibylla (1586-1659) zeigt.

Die Kleider mit zahlreichen Verzierungen und Schmuckstücken wurden so originalgetreu wie möglich nachgestaltet. Die aufeinander abgestimmten Materialien und Motive der Prunkgewänder zeigen die Verbundenheit des Kurfürstenpaares.

Zu Lebzeiten hatte es den Anspruch, zu den mächtigsten Fürsten des Heiligen Römischen Reiches zu gehören. Dies unterstreichen zusätzlich die Verzierungen und Schmuckstücke.

Die Ausstellung thematisiert das Leben von Kurfürst Johann Georg I. und seiner Gemahlin Magdalena Sybilla, Bauvorhaben dieser Zeit auf dem Königstein und den Dreißigjährigen Krieg mit Texten und informativen wie unterhaltsamen Medienangeboten.

Täuschend echt: hochwertige Schmuck-Nachbildungen

Der Schmuck des Kurfürstenpaares wurde speziell für diese Ausstellung nachgebildet. Die Originale bestanden aus Gold, Edelsteinen und Diamanten – die Nachbildungen sind aus vergoldetem Silber und Messing, Glassteinen und Bergkristallen, aber auch Süßwasserperlen - und bemaltem Holz als Ersatz für einen Türkis.

Die renaissancezeitliche Georgenburg – Virtual Reality

An einer 3D-Medienstation in der Hofestube können Besucher auf eine Zeitreise ins 17. Jahrhundert gehen. Mit einer VR-Brille betreten sie virtuell die Georgenburg in einem Bauzustand zur Zeit der Renaissance.

Auf einem Medienplatz sitzend navigiert sich der Betrachter mit den Augen individuell durch das Gebäude. Zu sehen sind die Renaissancegiebel und Zwerchhäuser an der Fassade, die kunstvoll bemalten Holzbalkendecken, die mächtigen Öfen und die zahlreichen Hirschköpfe in den Innenräumen. Küche, Hofestube und Arkadengang stehen dem Nutzer offen.

Vom kurfürstlichen Glanz des Renaissanceschlosses unter Johann Georg I. von Sachsen ist heute wenig erhalten. Das Gebäude wurde im 18. Jahrhundert umgebaut und bis ins 20. Jahrhundert hinein zur Unterbringung von Staatsgefangenen und Wachmannschaften genutzt.

Vorschau (2D) des virtuellen Rundgangs durch die renaisancezeitliche Georgenburg
© ArcTron 3D GmbH

Blick in die Zelle der Baugefangenen

Gefangen auf dem Königstein

Wie viele andere Festungen in Europa diente die Festung Königstein als Staatsgefängnis. Parallel dazu gab es hier weitere Haftanstalten, für Bau-, Militär- und Kriegsgefangene. Die Ausstellung „Gefangen auf dem Königstein“ zeigt diese Geschichte und die Schicksale der Inhaftierten von 1588 bis 1922. Berühmte Insassen des Staatsgefängnisses waren zum Beispiel Johann Friedrich Böttger, Miterfinder des europäischen Porzellans und der Sozialdemokrat August Bebel.

Die dramatische Ankunft eines in Ketten gelegten Gefangenen auf dem Königstein zeigt ein Kurzfilm. Dieser wurde bei den Corporate Media & TV Awards 2018, einem internationalen Festival für Unternehmensfilme, Online-Medien und TV-Produktionen, mit dem Silbernen Delphin ausgezeichnet.

Eine Medienstation ermöglicht Recherchen zu circa 1.000 dokumentierten Gefangenen. Neben deren Namen kann man sich hier über ihre Herkunft, besondere Vorkommnisse und ihre Verpflegung während der Haft sowie über die Gründe, die zu ihrem Arrest auf dem Königstein geführt haben, informieren.

Für kleine Besucher sicherlich besonders spannend: Eine Zelle mit Baugefangenen von 1790 und eine Wachstube – beide mit lebensgroßen Figuren versehen! In beiden Räumen können Besucher Gesprächen der Gefangenen und Soldaten lauschen.

Video-Trailer zur Ausstellung

Zur Einstimmung in das Thema „Festungshaft“ läuft im ersten Ausstellungsraum ein Kurzfilm, der die Ankunft eines Gefangenen im Jahre 1849 schildert. Als Vorlage dienten die Lebenserinnerungen von August Röckel, der von 1843 bis zu seiner Verhaftung Musikdirektor am Königlichen Hoftheater in Dresden war.
Mehr zur Entstehung dieses Films im Festungstagebuch: „Making of“ des Films zur Festungshaft

Hinweis: Das hier gezeigte Video zeigt Ausschnitte des Kurzfilms, der in der Ausstellung zu sehen ist.